Oldenburg, 5.6.2024 - Helle, freundliche Räume, selbstgemalte Bilder an den Wänden und gemütliche Plätze zum Verweilen – das Gebäude der Außenwohngruppe des Haus Regenbogen strahlt eine Atmosphäre der Geborgenheit aus. Dieses warme Gefühl wird verstärkt durch die Herzlichkeit vom Team um Gruppenleiterin Stefani Neemann, das Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Beeinträchtigungen ein zweites Zuhause bietet.
An diesem Tag hat Stefani Neemann Spätdienst. Zurzeit leben acht Jugendliche im Alter von 13 bis 23 Jahren in der Wohngruppe. Nachmittags kehren sie aus der Schule oder einer Werkstatt zurück, wo sie bereits zu Mittag gegessen haben. Zunächst ziehen sie sich in ihre individuell eingerichteten Zimmer zurück, um sich auszuruhen.
Nach der Ruhephase klopft Stefani Neemann an die Zimmertüren und bittet die Bewohnerinnen und Bewohner zum Teetrinken in den Wohnbereich. Dabei gibt sie auch liebevolle Hinweise wie „Fön dir doch noch eben die Haare“ oder „Komm, wir räumen gemeinsam kurz den Müll hier weg“. Diese kleinen Momente der Alltagsförderung sind essenziell und individuell auf die Persönlichkeiten und Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen abgestimmt. Die Förderung geschieht mal spielerisch und mal alltagsbegleitend, mit dem Ziel, die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem möglichst selbstständigen Leben zu führen.
Im lichtdurchfluteten Wohnbereich mit einer angeschlossenen großen Küche, bereiten alle gemeinsam das Tee trinken vor. Sie setzen sich an einen Tisch, tauschen sich aus und planen die freie Zeit bis zum Abend. Einige entscheiden sich für ein Gesellschaftsspiel, andere möchten lieber an der Playstation spielen – aber auch das Entspannen kommt an diesem Tag nicht zu kurz. Regelmäßig stehen Erledigungen oder Termine an, wie gemeinsames Einkaufen oder ein Friseurtermin. Donnerstags besuchen zwei Mädchen den integrativen Sportverein Sportivo e.V., wo sie an einem Bewegungsangebot teilnehmen.
Am Abend wird gemeinsam das Abendbrot vorbereitet. Die Bewohnerinnen und Bewohner übernehmen verschiedene Dienste, wie etwa den Tischdienst, Spülmaschinendienst oder das Gemüse schneiden. Diese Aufgaben sind Teil des Zusammenlebens und bereiten die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ein möglichst selbstständiges Leben vor.
Auch die Elternarbeit gehört zu den Aufgaben von Stefani Neemann und ihrem Team. Die Wohngruppe soll keine Ersatzfamilie sein, sondern eine Ergänzung. Deshalb führen sie viele Gespräche mit den Eltern, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.
„Hier ist kein Tag wie der andere“, sagt Neemann, die seit 25 Jahren für das Haus Regenbogen arbeitet. Stefani Neemann und ihr Team leisten wertvolle Arbeit. Sie schaffen einen Ort, an dem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Beeinträchtigungen ein zweites Zuhause finden – einen Ort, an dem sie gefördert werden und sich wohlfühlen können.